Die Königsberger Allee in Duissern ist ein beliebter Ort für Stickerkünstler*innen und andere Street-Artists. Vor einigen Jahren verwandelte ein liegengelassener Koffer des Zaunkönigs die Prachtstraße zwischen Hauptbahnhof und Kaiserberg zu einem Schnitzeljagdgebiet. Im Herbst 2025 ist hier eine Werkschau/Sonderausstellung des Kölner Street-Artist Rubinski.art zu sehen.
Präsentiert werden keine kleinen Vögel in Comicoptik. Stattdessen kleben entlang der Baumreihen Aktzeichnungen von weiblichen Körpern. Die Ästhetik der Nackten kommt mal in Horrorfilmoptik daher – inklusive Schamaneninnenhut aus Monsterknochen, Ledermaske und verfrühten Halloween-Grüßen. Andere Arbeiten zeigen Frauen im Weltall, Tanzende oder Badende. Das einzig verbindende Element scheint die Körperkunst zu sein: Alle Frauen sind tätowiert. Die auf den Körpern angebrachten Symbole variieren allerdings.
Die Darstellungen sind zumeist anonym gehalten, die Frauen tragen die bereits erwähnten Masken oder halten sich gleich die Augen zu. Sieht man Gesichter, wirkt es, als würde es sich zumeist vor allem um typisierte Zeichnungen handeln. Rubinski.art inszeniert dabei einen einzelnen Typus des Weiblichen in vielen Varianten: Junge Frauenkörper mit ausgeprägten sekundären Geschlechtsmerkmalen, wie sie die männlich dominierte Comicwelt hervorgebracht hat. Im Hinterkopf hat man hier Frauen aus japanischen Animes oder weibliche Charaktere aus Computerspielen.
Die Akte entlang der Königsberger Allee sind allerdings nicht die einzigen Frauen-Darstellungen, die Rubinski.art in Duisburg hinterlassen hat. Immer wieder stößt man auch im Innenhafen und an der Aakerfährstraße auf seine Sticker, darunter auch ältere Exemplare. Die Nackten in Duissern verschwinden bereits wieder, denn hier und da wurden sie bereits von MSV-Fans „zensiert“. Ferdinand Leuxner, Annika Enßle
Alle Abb.en Leuxner, 2025.
Zum Weiterlesen:
- Rubinski.net: rubinski., abgerufen am 6. Oktober 2025.
- Instagram: rubinski_art • Instagram-Fotos und -Videos,abgerufen am 6. Oktober 2025.
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