Auf der Suche nach Vorgängern von Stickern wird man in der Kulturgeschichte immer wieder fündig: Kunst im öffentlichen Raum über die individuelle Botschaften verbreitet wurden, ist kein Phänomen der Moderne, sondern existierte bereits im Mittelalter. Eine besonders alte Tradition, sein persönliches Zeichen in die Straßen zu tragen, stellen dabei die Wappen dar. Auf der Spurensuche nach den kleinen Zeichen in Duisburg stößt man auf eine geheimnisvolle Welt von Symbolen, die einige Parallelen zu den Stickern besitzen.
„Wappen können von Personen, Gruppen (z. B. Familien oder Vereinen) und Körperschaften (u. a. Staaten und Gemeinden) geführt werden.“ (Wikipedia, Wappen) Sie stellen individuelle Zeichen dar, mit denen die Träger ihre Bedeutung herausstellen konnten. In ihrer Form sind sie eng an den Schild als der klassischen Schutzwaffe des Mittelalters angelehnt. Dabei entwickelte sich über die Wappen, die bald von Bildhauern als besitzanzeigende Kunstwerke im öffentlichen Raum Verbreitung fanden, eine ganz bestimmte Bildsprache. Bei der Beschreibung von Wappen nutzt man eine eigene Fachsprache – die Heraldik.
Auch in Duisburg sind Wappen-Sticker heute noch anzutreffen. So hat Piranha ein Wappen in seinem Repertoire, das an das Zeichen des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen angelehnt ist. Dieses Wappen wird heraldisch korrekt folgendermaßen beschrieben: „Das Landeswappen zeigt in gespaltenem Schild vorne in grünem Feld einen linksschrägen silbernen Wellenbalken, hinten im roten Feld ein springendes silbernes Ross und unten in einer eingebogenen silbernen Spitze eine rote Rose mit goldenen Butzen und goldenen Kelchblättern.“ (Wikipedia, Wappen Nordrhein-Westfalens) Das Zeichen von Piranha wurde im grünen Feld mit zwei gekreuzten Knochen und im roten Feld mit drei Exemplaren der kleinen Raubfische, die sein Markenzeichen darstellen (Sticker der Woche: Raubfische im Stadtbild / Blog | Bildstockart), ausgestattet. Die rote Rose wurde durch einen roten Würfel ersetzt.
Wappen-Sticker tauchen daneben vor allem im Zusammenhang mit Sportvereinen immer wieder auf. Sie dienen als Symbole, die in einer Tradition stehen. Dabei vermitteln alle Zeichen auf den Wappen bestimmte Botschaften, die es zu entschlüsseln gilt. Das Wappen von Bildstockart zeigt „im unten roten oben silbernen Schild einen Vogel mit abgewechselten Tinkturen, zwei Stangen oben mit zwei spitzigen goldenen Eisen versehen, kreuzweise vor sich haltend. Eben derselbe erscheint auf dem Helm.“ Ferdinand Leuxner
Alle Abb.en Leuxner, 2025.
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