Am 12. September 2025 wurde auf diesem Blog ein Beitrag veröffentlicht, der die Sticker auf Duisburgs berühmtesten Straßenschild in den Mittelpunkt rückte: Die Kleber auf dem Straßenschild der Horst-Schimanski-Gasse. Neben einer Vielzahl an kleinen Klebern, die das Konterfei des Straßen-Namengebers zeigten, wurden hier auch andere Sticker angebracht. Über Fotos, die vom Straßenschild gemacht wurden, konnte der Stickerbestand rekonstruiert werden. Ein Rätsel blieb allerdings, um was für einen Aufkleber es sich beim ersten, jemals verklebten Werk handelte. Bis heute!
Denn ein/e Blogleser*in die ungenannt bleiben möchte, entdeckte den gleichen Sticker, der den Anfang auf dem Straßenschild machte (Duisburgs berühmtestes Straßenschild. Teil 1 / Blog | Bildstockart), in der Nähe der Horst-Schimanski-Gasse an einem Fahnenmast am Ruhrorter Leinpfad. Auch dieses Exemplar scheint schon länger hier zu hängen, denn es ist nur noch ein Schatten seiner Selbst. Es ist ein Glücksfall, dass sich der schwarz-weiße Sticker auf dem hellgrauen Mast abhebt, weil er ansonsten nahezu unsichtbar wäre.
Ehe wir versuchen, die dem Sticker beigegebene Webadresse zu entziffern, soll der allererste Sticker einmal kurz beschrieben werden: Zu sehen ist auf dem Objekt eine Anordnung verschiedener Elemente, die alle der Industrie im Allgemeinen und dem Bergbau im Speziellen zugeordnet werden können. Man entdeckt Bohraufsätze von Tunnelvortriebsmaschinen, ein Zahnrad und metallene Bohrlöcher.
Die Zusammenstellung der Objekte geschieht nicht zufällig. Vielmehr erinnern alle Utensilien zusammen an ein Gesicht, das direkt einem Steam-Punk-Spiel oder einer Roboter-Dystopie entsprungen sein könnte. Die Bohrlöcher stellen Augen dar, Fräsrillen sind als grimmige blickende Augenbrauen angeordnet. Besonders die als Hörner ausgebildeten Bohraufsätze verleihen dem Wesen ein diabolisches Aussehen.
Damit rückt das Gesicht in die Nähe von anderen Gestalten der Kulturgeschichte: Der Maschinenmensch aus dem Stummfilm „Metropolis“ könnte mit ihm genauso verwandt sein, wie der Metall-Pinoccio aus der gleichnamigen Graphic-Novel des us-amerikanischen Zeichners Winshluss. Und die auf dem Sticker angebrachte Schrift? Ist kaum zu entziffern, sodass auch KI am Auslesen scheitert. Es handelt sich um eine Webadresse, bei der es sich laut der wenigen, auslesbaren Buchstaben („[...] CODIXROBOTI [...]“) um eine Website handeln könnte, die sich um Roboter dreht. Ferdinand Leuxner
Abb. N. N. 2025.
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